231
Unordnung und Verfall. Doch waren es mehr
noch unglückliche Zufälle und eine verkehrte Sraaksr
kuust, weiche die Krafie Teutschlands nutzlos in
Italien verschwendete. durch die das sächsische
Haus zu Grunde ging, denn Otto kl. regierte
nicht ohne Kraft und Nachdruck. Eine Fehde
zwischen den Herzogen Otto von Schwaben und
Heinrich von Baieru, einem Sohne des früher
erwähnten Heinrich, in welcher letzterer bis zu
öffentlicher Auflehnung gegen den nach seiner
Ansicht ungerecht entscheidenden Kaiser fortging,
wurde auf dem Reickstag zu Magdeburg (977)
geschlichtet, indem Heinrich seines Hcrzogthums
cutsetzt und dem Bischoff Poppo von Utrecht zu
Gewahrsam übergeben wurde. Auch gegen den
König Lothar von Frankreich kämpfte Otto kl.
nicht ohne Glück, und bestimmte denselben in
dem Frieden .an dem Flusse Ehair (im I. 930),
seine Ansprüche auf das Herrogthuw Lothringen
Währenddissers^Äge hatte in Rom ekn
gewisser Crescentius (Cincius) heftige Un-
ruhen erregt, und sogar den Papst Benedikt Vi.
ermorden lassen; weßhalb Otto Ii. im I. 930
aus dem Vaterlande, das er nie wieder gesehen
hat, aufbrach und über die Alpen in sein Ver-
derben zog. Wol löschte er das Feuer des Auf-
ruhrs in Rom, und zwar, wie einige spätere
Geschichtschreiber berichten, hinterlistig mit dem
Blute der vornehmen Römer; aber der Anfangs
siegreiche Zug nach Apulien und Kalabrien en-
dete mit großem Unglück. Die Griechen riefen
die Araber zu Hilfe, und von diesen wurde
Otto am 13ten Juli des Jahres 982 bei Ba-
sientello unfern Tarent überwunden und sein
Heer theils gefangen, theils vernichtet. Otto kl.,
der selbst nur mit Mühe entronnen war, hielt'
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Heinrich_von_Baieru Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_seines_Hcrzogthums Heinrich Bischoff_Poppo Lothar_von_Frankreich Otto Otto Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Schwaben Magdeburg Utrecht Lothringen Rom Rom Apulien Kalabrien
,
253
Mehr als Teutschland beschaftigke den jun-
gen König Italien, da seine etwas sonderbare
Erziehung, die von einer Griechtnn, seiner Mut-
ter Theophania, von einer Iralianertnn oder
vielmehr Burgunderinn, seiner Großmutter Adel-
heid, und von dem berühmten Abbt Grrberr ge-
leitet wurde, ihm wenig Sinn für reutsche Art
und Sitte gegeben hatte. Wirklich ging er mie
dem Gebauten um, durch Verlegung seines
Kaisersitzes nach Rom das alte römische Reich
wieder herzustellcn. — Rom selbst^ wo da-
mals Crescenrius mit fast unbeschränkter
Macht regierte, wurde durch streitige Papstwah-
len in U ruhe gesetzt. Auf das Verlangen der
Römer unternahm daher Otto Hl. tm I. 99(*
seinen ersten Zug über die Alpen, wurde iit Mal-
la d zum König von Italien gekrönt, und schlug
einen Verwandten, der den Namen Gregor
annahm, zum Papst vor, von dem er dann auch
an dem Fest der Himmelfahrt die Kaiserkrone
empfing. Die beschlossene Verbannung des
Creöcentius unterblieb auf Verwenden des Papstes
Gregor V.; eine Nachsicht, die der letzte bald
genug bereuen mußte. Denn kaum war Otto 11t.
nach Deutschland zurückgekehrt, als Crescenrius
den Gregor ver rieb und einen andern Papst
wahlea lhß. Otto zog auf diese Veranlassung
von Neuem nach Italien (im I. 998), ließ
den Crescenrius, der in der von ihm benannten
Burg *) gefangen genommen wurde, enthaup-
ten und ordnete die Angelegenheiten des Staa-
tes. Da indessen Gregor V. mit Tod abgegan-
gen war (999), setzre er leinen berühmten Lehr
*9 Bura deö Crescentlus, früher Mol« Hadriani,
spater bic Engeievurg.
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Extrahierte Personennamen: Abbt_Grrberr Otto Gregor Gregor_V. Gregor_V. Otto Gregor Otto Gregor_V. Gregor_V.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Adel- Rom Rom Italien Deutschland Italien
256
ternahm Heinrich einen Zug gegen diesen, der
aber ohne Folgen blieb/ Kräftiger trat er im
Jahr 1015 in Italien auf, wo Harduin durch
den Drang der Umstande bestimmt wurde, die
Krone niederzulegen, um sein Leben in dem Klo-
ster Frutruaria zu beschließen, Heinrich abeà
auch die Kaiserkrone aus den Händen des Papstes
Benedikt Vili, empfing. Einen dritten Zug
machte Heinrich im Jahr 1021 nach Untertta-
lien gegen die Griechen, denen er Capua, Sa-
lerno, Troja und andere Städte abnahmz bei
welcher Gelegenheit er auch den Normannen,
die eine Wallfahrt auf den Berg Gargano
dorthin getsthrr und mit den Longobarde» in
Verbindung gebracht harte, ein Stück Landes
einräumre, und so gewisser Maßen den Grnnd
zu ihrer späterhin so bedeutenden Macht in Ita-
lien legre.
Ans friedliche Weise wurde von Heinrich
Teutfchland ein Anwachs gesichert, indem er mit
seinem mütterlichen Oheim, dem kinderlosen Kö-
nig Rudolph von Burgund (1016), einen
Erbvertrag abschloß, nach welchem mjt Rudolphs
Tode das Reich desselben an Heinlich's Nach-
kommen fallen sollte. Noch vor Rudolph aber
starb Heinrich auf seiner Burg Grona (13ten
Juli 1024) ohne Kinder zu hinterlassen. — Nach
seinen! Tode widerfuhr ihm die etwas zweideu-
tige Ehre, von dem Papst Eugen Hi. nebst
seiner Gemahlin» Kunigunde unter die Heiligen
versetzt zu werden.
Ueberblicken wir nun, nachdem die sächsi-
schen Kaiser von dem Schauplatz der Geschichte
ybgelreten sind, dasjenige, wodurch sie forticbcn,
die Gestaltung, die ihr Gesammtwirkcn dem
Volksleben gegeben; so können wir nicht ver-
kennen, daß sich Teutfchland unter ihnen an in-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Teutfchland Heinrich Rudolph_von_Burgund Rudolph Heinrich Heinrich Eugen_Hi Eugen
253
dann nach B rixen (1080) ble Bi sch offe zu-
sammenberief, Gregor Vh. für abgesetzt erklär
reu und statt seiner den Erzbischofs Wigbert
von R a v e n n a unter dem Namen C t e m e » s Iil
zum Papst erwählen ließ.
Nach diesem kurzen Zwischenspiel griffen dir
erhitzten Parteien wieder zu den Waffen und in
einer blutigen Schlacht an der Elster (1660)
wurde Heinrich zwar aus dem Felde geschlagen,
gewann aber, indem Rudolph, wie mau sagt
von der Hand des nachmals so berühmten Gott-
fried von Bouillon, in der Schlacht zum
Tode wund ward, einen entscheidenden Sieg in
den Meinungen seiner Zeitgenossen, die in dem
Falle des Gegenköniges ein Gericht der Gottheit
sahen. Auch war er durch diese Niederlage so
wenig entkräftet worden, daß er schon im fol-
genden Jahre nach Italien zog, Nom in den
Jahren 1081, 1062 mtb 1083 belagerte, endlich
im Jahr 1064 cinnahm und, da der sich auch
im Unglück treue Gregor Vii. jede Aussöhnung
verweigerte, aus den Händen Clemens Ul.
die Kaiserkrone empfingt Nach Teurschland zur
rückkehrend, überließ er den Römern die Bela-
gerung der Engelsburg, in die sich Gregor Vii.
geflüchtet hatte. Dieser wurde zwar durch den
Herzog der Normannen, Robert Guiscard,
den er zu Hilfe rief, befreit, durfte cs aber
nicht wagen, länger bei den aufgebrachten Rö-
mern zu bleiben und starb (im Jahr 1085) zu
Salerno, nach seiner Meinung als Martyr
einer guten Sache.
Es möchte schwer sein, den Zustand gänzli-
cher Zerrüttung, in welchen Tcukschland wah-
rend dieser Zeit durch das Treiben und Drängen
und Rasen der unversöhnlich entzweiten Par-
teien gerierh, in einem Bilde ganz getreu dar-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Vh Gregor Wigbert Heinrich Heinrich Rudolph Gregor_Vii Gregor Clemens_Ul Gregor_Vii Gregor Robert_Guiscard
263
die Hohenstaufischen Brüder zur Unterwerfung
und zu dem Versprechen zu dringen, ihn auf dem
nächsten Römcrzuge zu begleiten ( im I. 1155).
Er unternahm darauf diesen mit einer sehr an-
sehnlichen Macht, und-hatte das Glück, den
Normannischen Fürsten Roger, der von Ana-
klct kl. den Titel eines Königs erhalten hatte,
aus Unteritalien ganzhich zu vertreiben. So
glorreich aber der Anfang dieses Zuges war, so
traurig war sein Ende. Des langen Aufenthal-
tes in Italien müde, empörten sich die Deut-
schen, und Kaiser Luther mußte den Rückzug
unternehmen. Nun folgte Schlag auf Schlag.
Kaum war er in Bononien angelangt, als Bo-
ren mit der Nachricht kamen, König Roger sei
bereits wieder in Unteritauen eingefallen und die
bedeutendsten Stadrc in seiner Gewalt. Ans der
Gränze von Italien und Teutschiand brach die
Pest unter dem Heer ans und Kaiser Luther
selbst iiarb am 3teu Dec. des Jahres 1157 in
dem Dorfe Breiteuwang am Planst-
Das kaiserliche Ansehen sank zu dieser Zeit
immer mehr; Luther, das Geschöpf der Geist-
lichkeit, war außer Stand dasselbe aufrecht zu
erhalten. Er selbst hatte sich mehr als irgend
ein Kaiser vor dem Papste erniedrigt, indem er
von demselben die Mathildischen Güter zu Lehen
angenommen und den-Eid der Treue abgelegt,
was selbst den Römern so auffallend war, daß
sie darinn einen Gegenstand zu Versen und Ge-
mälden voll des bittersten Spottes fanden. Da-
gegen stand das Papstrhum in dem Zenith sei-
ner Macht; Kaiser und Könige waren seine
Vasallen.
Wie aber Vergänglichkeit das Loos alles
Irdischen ist und auf den letzten Schritt zur
Höhe dl- Daseins der erste zum Untergange
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271
Während dies in Deutschland vorging, war
Rom in wilder, stürmischer Bewegung. Das
Neue bringt die Menschen leicht zur Begeife-
rung, zu Schwärmerei und Schwindel. So
waren auch in den Römern durch das eben er-
wachte Studium des Iustinianetschen Rechtes
und der alten Schriftner Erinnerungen ihrer ehe-
maligen Größe geweckt worden, und die kühnen
Lehren des Arnold von Brescia (tm
1139) hatten die Unzufriedenheit mit ihrem ge-
genwärtigen Zustande bis zum höchsten Grade
gesteigerte Nicht überlegend, daß, was besteht,
sein festes Bestehen nur in dem Zusammenhang
der Zeit hat und ein grüner Baum, in den Win-
ter gesetzt, nicht treibt noch blühet, wollten sie
das alte Rom wieder Herstellen. Ein Senat
wurde angeordnet, und König Konrad berufen,
seinen Sitz als Kaiser in Rom zu nehmen. Die-
ser aber, der die Unzuverlaßigkeit der Römer und
die Eitelkeit ihres Thuns erkannte, ließ sich
nicht darauf ein, sondern suchte nach wie vor
die Geschäfte des Reiches klüglich zu ordnen.
Dennoch wurde er durch das Drangen und
Treiben, das in der Zeit war, von seiner Bahn
abgetrieben. Die Christenheit war durch den
Fall von Edessa (im I. 1144) in Angst und
Bewegung gerathenz der Papst Eugen 111; ließ
einen Kreuzzttg predigen. König Konrad befand
sich eben in Frankfurt, als für ihn ein lästiger
Gast, der Abbt Bernhard von Clairvaux,
dem der Herr die Gabe gewaltiger Reden gege-
den, ankam, um ihn zu einem Kreuzzug zu be-
stimmen. Konrad wich zwar aus und ging nach
Speier, aber der Abbt kam ihm nach. Von sei-
nen Lippen floß die Rede mir der Kraft verstri-
ckenden Zaubers und der Donner seiner Worte
ängstigte den König dergestalt, daß er, mit
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Extrahierte Personennamen: Arnold_von_Brescia Konrad Konrad Eugen Eugen Konrad Konrad Bernhard_von_Clairvaux Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rom Rom Rom Edessa Frankfurt
Gas er zu khun hatte, das war ihm durch-
feine Stellung in der Zeit vorgesckneben; wie
er's khar, das lag in seiner Gesittung. Die
lombardischen Städte halten sich bereits zu
Selbständigkeit und bedeu ender Macht erhoben-,
waren aber, das kaiserliche Ansehen wenig oder
gar nicht achtend, unter sich in harren Streit
gerarhen. Sie zu demürhigen war der Lieb-
lingsgedauke des jungen Königs, dem er oft so- ^
gar mit Unklugheit seinen Vortheil opferte.
Schon in» I. 11^4 unternahm er eine Heer- S~^
fahrt nach Italien, züchtigte das trotzige Mai-
land- das mir Pavia im Streit lag, uird rückte
daun mit solcher Eile vor Rom, daß Papst Ha-
drian Iv. in banger Ungewißheit über seine
Gesinnungen nach Castellana ftüchcere. Der
Pap c ließ sich indessen beruhigen und kam in
das Lager der Teutschen, da aber Friedrich ver-
säumte ihm den Steigbügel zu halten, machte
er sich wieder voll Schrecken sammt den Kardi-
nälen von dannen. Rach einigen Unrerhandlun-
gen wurde doch der Streit deigelcgt, indem der
stolze Friedrich dem Papst im Angesicht des Hee-
res wacker den Steigbügel hielt. Ebe Friedrich
gekrönt wurde, kamen nun auch Gesandte det
Römer, die für ihre Einwilligung eine Summe
Geldes verlangten, von jenem aber mit der la-
konischen Antwort abgefertigt wurden : er sei nicht
gekommen, Gesetze zu nehmen, sondern zu ge-
den. Darüber kam es aber während seiner Krö-
nung (Iltcn Juni J155) zu einem gewaltigen
Auftauf in Rom, den die Teutschen jedoch un-
terdrückten.
Nach seiner Rückkehr gab Friedrich Hein-
rich dem Löwen (1156), theiis um seine
Treue bei dem Nömcrzug zu beiohnen, theiis
Nm sich seiner für dir Zukunft zu versichern, das
18
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Hein- Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Pavia Rom Castellana Hee- Rom
287
Jahr empfing er nach Beschwörung einer Capi-
ruiation in Rom die Kaiserkrone und nochmals
das Kreuz aus den Händen des Cardinals Ugo-
lino von Ostia, nachmaligen Papstes Gce-
gortus ix. Schon'ho n ortus ili., vor-
nehmlich aber dessen Nachfolger, der eben ge-
nannte Gregor Ix drangen auf dre Erfüllung
seines Versprechens; Friedrich aber, dessen Cec-
ie der Glaube nicht trieb, den vielmehr die
Sorge für seine weltlichen Angelegenheiten im
Abendlande zurückhieiten - suchte immer Aus-
flüchte- bis endlich der Papst, ohnehin durch ei-
nen Streit über die Bischümer erzürnt,^ den
Bann über ihn aussprach.
Nun geht Friedrich, mit dem Fluch derkik-
che beladen, nach Palästina ( ìm 1.1228); aber
kein Priester mag für ihn beten, wenige Ritcer
wollen mit ihm fechten. Nur der Sultan Al
Kamel von Aegypten erkennt den hochsinnigeu
Gegner ehrend au, und gibt in einem Waffen-
stillstand (im I. 1229) alle heilige Orte heraus.
Friedrich, der schon früher die Tochter des Kö-
nigs Johann von Jerusalem, die Io laut ha,
geheurachet hatte, nimmt nun den Trrel eines
Königs von Jerusalem an, und setzt sich, da
kein Priester will, mit eigner Hand die'krone auf.
Unterdessen war Gregor ix. selbst in das
Gebier des dem Bannsirahl mit kalter Seele
trotzenden Kaisers eingefallen; die Rückkunft
Friedrich's stellte aber Alles wieder her. Selbst
die Lösung vom Banne ertrotz'e er sich durch die
drohende Stellung, die er annahm.
Nun gedachte er an die Ausführung des
heillosen Lieblingspiànes seines Hauses, die Un-
terwerfung der lombardischen Städte, zu gehen;
jedoch verhinder en ihn orersk die Unruhen in
Teuschiaud daran. Dieses unglückliche Land
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Ix Gregor Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Johann_von_Jerusalem Johann Gregor_ix Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Rom Ostia Palästina Jerusalem Teuschiaud
L89
Nun erst sah sich Friedrich im Stande, den
Plan der gänzlichen Unterwerfung der lombar-
dischen Städte wieder aufzunehmen und zog
nach Italien (im I. 1236); mit ihm sein tapfe-
rer aber grausamer Feldherr Ezeiin de Ro-
ma n.o und sein Bastard Ent ins. Erst Un-
terhandlungen, dann Kampf; die Städte fallen
bis auf Mailand und Brescia. Friedrich
schien der Erfüllung seiner kühnsten Wünsche
nahe zu stehen.
Eben zu dieser Zeit aber, wo Friedrich in
der ungebrochnen Kraft feines Daseins, im Be-
sitz einer großen Gewalt, in aller Herrlich-
keit der Erde vor uns steht, tritt er in einen
Kampf, in den wir ihm bebend Nachsehen. In
der Nähe des päbstltchen Hofes erzogen, hatte er
schon frühe die schwache Menschlichkeit dieses Er-
dengottes erkannt, und das Licht der Wissenschaft
in seinem Geiste den Nebel des Aberglaubens
verscheucht; so weit aber harte er's nicht ge-
bracht, einzufehen, daß es nur halbe Weisheit
ist, frei zu sein von dem Wahne des Pöbels,
vollkommene hingegen, Vorurtheile, Kraft deren
der Pöbel eben Pöbel ist und bleibt, nicht an-
zutasten. Leichtsinnig machte er dasjenige, was
den Menschen heilig war, zum Gegenstand sei-
nes beißenden Spottes, lästerliche Reden
von ihm kamen unter die Gemeine und et ge-
rieth in Kampf mit dem finstern Geist der
Zeit, in weichem noch kein gebrechlicher Sterb-
liche gesiegt hat. Am Palmsonntag: des Jah-
res 1239 machte der Papst Gregvrius fx. be-
kannt, daß der ketzerische Kaiser mit dem Fluch
der Kirche belegt sei. Friedrich, der wohl wußte,
daß der Papst eher im Namen des Fürsten der
Fiusterntß denn der Gottheit, als welche nie
19
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Gregvrius Friedrich Friedrich
353
lediger dem lctztern sehr glanzende Anerbietun-
gen, wenn er von dem Bündniß abgehen wolle,
was er aber, um ein gegebenes Wort nicht zu
brechen, verweigerte und endlich wir 15(00 Manu
in das Gebiet des Frei raates eiiidrang. Mehr
Gehör fanden sie bei dem Papst und Ferdinand;
diese gingen, durch bedeutende Abtretungen be-
friedig-, von dem Bnndntß ab, und bald ge-
dieh es zwischen dem Papst und Ludwig Xii.
sogar jti einem Krieg. Gaston de Foy, der
berühmte Feldherr Ludwigs, spielte Anfangs
überall den Meister in Imlien und errang noch
sterbend den Sieg bet Ravenna (im 1.1512);
nach seinem Tode aber wich das Glück von den
Franzosen, der Kaiser Maximilian trat zu der
Liga Santa über, die (im I. 151k) zwi-
schen dem Papst und Ferdinand dem Katholi-
schen gegen Frankreich war geschlossen worden,
Maximilian Sforza, des Ludwig Moro Sohn,
bemächtigte sich Mailands, und das französische
Heer ward (5tcn Juli 1513) bei Navarra
von den in Sforza'ö Solde stehenden Schwei-
zern geschlagen.
Ludwig Xii. ward zu gleicher Zeit von ei-
ner andern Seite bedrängt, indem Heinrich Viii.
von England zu Calais landete, iu Verbindung
mit dem Kaiser Maximilian bei Gninegast
Über das französische Heer siegte und Tarouenne
in Artois und Tournay ln Flandern eroberte.
Unter diesen Umständen faßte Maximilian Hoff-
nung, Burgund für seinen Enkel Karl l. ero-
bern^ zu können, und nahm ein Schwerzerheer
in Sold, durch das und 3(00 kentsche Truppen
die Stadt Dijon eingeschlossen ward; allein der
französische Feldherr La Tremouille wußte
die Hauptleute der Schweizer durch Bestechung
in einem einseitigen Vergleich zu bringen und
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TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Foy Ludwigs Ludwigs Maximilian Maximilian Ferdinand Maximilian_Sforza Maximilian Ludwig_Moro_Sohn Ludwig Ludwig_Xii Ludwig Heinrich_Viii Heinrich Maximilian Maximilian Maximilian_Hoff- Maximilian Karl_l Karl
Extrahierte Ortsnamen: Imlien Ravenna Frankreich Mailands Navarra England Burgund Dijon